Hannoverplant Veranstaltungen für Studierende in der ganzen Stadt
Veranstaltungen für Studierende in der ganzen Stadt

Der AStA der MHH und das Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der MHH möchten euch gern zu der Veranstaltung „Denken verstehen“ aus der Reihe „Medizin und Philosophie“ einladen.

 

Termin: 16. Februar 2021, 18:30 Uhr, MS-Teams

 

https://teams.microsoft.com/l/meetup-join/19%3ameeting_MjM4N2NjYmQtNDFhNC00MDNhLTk0M2ItYWM2MDNkZmI1MmM0%40thread.v2/0?context=%7b%22Tid%22%3a%22402c9414-f069-4259-b541-a689de46911b%22%2c%22Oid%22%3a%2296284762-6382-4172-8049-539b4795bbe0%22%7d>

 

Vorträge und Gespräch mit

Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs (Zentrum für psychosoziale Medizin, Universität Heidelberg): „Phänomenologie, Kognitionswissenschaften, Psychiatrie. Eine kritische Wissenschaftsreflexion“

Prof. Dr. Cornelius Borck (Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung, Universität Lübeck): „Seit wann helfen die Neurowissenschaften Denken zu verstehen – und tun sie es überhaupt?“

 

Über das Denken wird gerne nachgedacht. Sowohl die Natur- als auch die Geisteswissenschaften nehmen dabei für sich in Anspruch, erklären zu können, um was es sich bei dieser nicht nur, aber doch vor allem dem Menschen zukommenden Fähigkeit handelt.

Dass die komplexen Vorgänge des Denkens in direktem Zusammenhang mit sozialen Interaktionen stehen, zeigt seit dem 19. Jahrhundert die Psychologie, während die Psychoanalyse den seelischen Apparat sowie das bewusste und unbewusste Denken zu enträtseln versucht.

Zur Jahrtausendwende wurde ein Streit ausgetragen, der auch in der Öffentlichkeit aufmerksam registriert wurde: Manche Vertreter:innen der Neurowissenschaften bezweifelten auf der Basis von bildgebenden Verfahren, dass von einem freien Willen, wirklich gesprochen werden könne. Der Wille sei schlicht auf neurochemische Prozesse im Nervensystem reduzierbar.

Der Wissensstreit über das Gehirn und das Denken führt also nicht nur Lebens- und Geisteswissenschaften sowie die Medizin zusammen, sondern verweist auch auf zentrale Fragen des menschlichen Lebens.

Am  16. Februar werden der Lübecker Wissenschaftshistoriker und -philosoph Prof. Dr. Cornelius Borck und der Heidelberger Psychiater und Philosoph Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs über das Thema referieren und diskutieren.

Beide setzen sich schon seit vielen Jahren mit der Hirnforschung und der Neurophilosophie auseinander. Die Vortragenden werden miteinander und unter Einbeziehung der Zuhörenden (Fragen im Chat sind möglich!) über den komplexen Zusammenhang von Denken, Materie und Psyche diskutieren.

 

Cornelius Borck ist Professor für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Naturwissenschaften und Direktor des Instituts für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte an der Universität Lübeck. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Zeitgeschichte der Medizin, der Hirnforschung zwischen Medientechnik und Neurophilosophie, medizinischer Visualisierungsstrategien sowie einer Epistemologie des Unscheinbaren in Wissenschaft und Kunst. 

 

Thomas Fuchs hat die Karl-Jaspers-Professur für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Heidelberg inne. Er ist Leiter der Sektion „Phänomenologische Psychopathologie und Psychotherapie“ der für Allgemeine Psychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg, Koordinator des Marsilius-Projekts „Verkörperung als Paradigma einer evolutionären Kulturanthropologie“, Forschungsstellenleiter der Karl Jaspers-Gesamtausgabe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Phänomenologische Anthropologie, Psychiatrie und Psychotherapie (DGAP). 

 

Wir freuen uns auf euch!